Die St. Petrus- und-Paulus-Bruderschaft Lürrip wurde bereits 1844 gegründet, wenn auch damals noch nicht unter diesem Namen.

Ursprünglich handelte es sich um eine Junggesellenbruderschaft, die unter das Patronat der Heiligen Familie gestellt wurde und schon damals die Ziele einer kirchlichen Schützengemeinschaft verfolgte.

Im Laufe der Zeit entstand aus der Bruderschaft der Heiligen Familie die Junggesellenbruderschaft des Hl. Josef und bereits im Jahr 1854 konstituierte sich die St. Petrus- und Paulus-Bruderschaft. Aus einem Zusammenschluss von Katholiken entstand auch noch eine dritte Bruderschaft, nämlich die St. Michaels-Bruderschaft. Dabei handelte es sich wohl um eine Art der zu jener Zeit typischen St. Michaels-Vereine, die ihre politischen Zielsetzungen mit dem geselligen Leben einer Schützenbruderschaft (z.B.Vogelschuss) kombinierten.

Die Zahl von drei Bruderschaften in einer damals noch recht kleinen Pfarrei wie Lürrip zeigt eindrucksvoll, wie fest das Schützenwesen hier schon verankert war.

Nach dem ersten Weltkrieg schloss sich im Jahr 1921 die St. Petrus- und-Paulus-Bruderschaft mit der St. Josef-Junggesellen-Bruderschaft zusammen und man konzentrierte sich, wie in anderen Pfarren auch, nur noch auf eine bestehende Pfarr-Bruderschaft.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 konnten Bruderschafts-Veranstaltungen nur noch selten ohne Störungen von Seiten nationalsozialistischer Gruppierungen stattfinden. Ab dem Jahr 1936 war bruderschaftliches Leben – wenn überhaupt – nur noch innerkirchlich möglich. Das Schützensilber wurde, wie fast überall, verborgen, um es dem Zugriff des Regimes zu entziehen. In der Zeit des Krieges wurde das Bruderschaftsleben schließlich unmöglich, da viele Schützenbrüder eingezogen wurden oder zu Hause als Helfer agierten. Erst im Jahr 1947 begann in Lürrip wieder aktives Schützenleben, wobei lediglich die heute noch so bestehende St. Petrus- und-Paulus-Bruderschaft wieder ins Leben gerufen wurde.

(Quelle: Christoph Nohn: Bruder sein ist mehr